Bergmannsfeld – Unsere Siedlung

Der Plattenbau wird bunt. Es verändert sich etwas im Bergmannsfeld, einer Hochhaussiedlung in Essen. Die Fassaden werden gestrichen, Vorgärten entstehen, man lebt hier im Grünen. Dies alles scheint nicht mehr zum Bild aus den 1960er Jahren zu passen, das man vom „Ruhrpott“ mit seiner Industrie und den Arbeiter- und Großwohnsiedlungen hatte.
Stadtteile wie Berlin-Marzahn, den Mümmelmannsberg in Hamburg-Billstedt oder Köln-Chorweiler standen einst für wirtschaftliche und soziale Umbrüche: den Strukturwandel. Heute haben diese Viertel meist einen sehr schlechten Ruf und werden von der so genannten A-Bevölkerung bewohnt: Arme, Arbeitslose, Ausländer. An den Stadträndern sind in den 1960er und 1970er Jahren Hochhaussiedlungen mit einer eigenen Infrastruktur entstanden. Sie galten als modern und die Menschen, die hierher zogen verbanden damit Hoffnungen und Träume von einem besseren Leben.
Die meisten Menschen kennen die Namen der Stadtteile aus den Nachrichten, als Schlagzeilen über Gewalt, Kriminalität, Arbeitslosigkeit und Armut.
Auch ich verbinde viel Negatives mit diesen Stadtvierteln. Zu diesen gehört auch das Bergmannsfeld, in dem ich aufgewachsen bin.

November 1975

Noch im Bau und mein Geburtsjahr 1975.

Bergmannsfeld – Unsere Siedlung (AT) ist ein essayistischer Dokumentarfilm, in dem die Autorin und Regisseurin an den Ort ihrer Kindheit und Jugend zurückgeht, sich mit der eigenen Vergangenheit und der Geschichte der Siedlung auseinandersetzt und den heutigen Bewohner/inne/n des Bergmannsfeldes begegnet.
Der Film begleitet das Leben von einigen Bergmannsfelder/innen, zeigt den Wandel in eine nach heutigen Maßstäben moderne Wohnsiedlung und erzählt von der individuellen Bedeutung von Wohnen im Leben der Menschen.


 Bergmannsfeld - Unsere Siedlung
Dokumentarfilm, 90´, Stoffentwicklung